Wohnstätte Bürvenich

Wohnstätte HPZ Bürvenich - eine Einrichtung im Wandel

Ziel der konzeptionellen Weiterentwicklung der Wohnstätte ist es, eine auf die Zukunft und den Sozialraum ausgerichtete moderne Wohneinrichtung zu bieten.

Das neue Konzept der Wohnstätte sieht die dort wohnenden Nutzerinnen und Nutzer ganzheitlich und möchte den überwiegend verhaltensinteressanten Menschen die Möglichkeit zur persönlichen Reifung geben. Nicht mehr ein lebenslanges Wohnen in der Wohnstätte ist das primäre Ziel, sondern die Entwicklung und Umsetzung individueller und passgenauer Konzepte zur Eröffnung größtmöglicher Perspektiven der Verselbständigung und Sozialisation eines jeden Kunden.

Die neue Wohnstätte bleibt ihren bisherigen Nutzerinnen und Nutzern treu. Zuzüglich sind noch Wohnplätze für ältere Menschen mit erhöhtem Pflegebedarf hinzugekommen, in enger Zusammenarbeit und Kooperation als ergänzendes Angebot mit dem Barbarahof HPZ.

Zudem wird Nutzerinnen und Nutzern die Möglichkeit gegeben, partnerschaftliche Beziehungen unter realen Bedingungen in der Paar-Trainingsgruppe zu leben. Gegenseitige Vorlieben können erkannt werden, gegenseitige Rücksichtnahme und Konfliktlösungsstrategien werden erprobt. Ziel ist auch hier wieder die spätere Selbständigkeit der Nutzer zu fördern. Gerade Menschen mit traumatischen Vorgeschichten, Missbrauchs und Gewalterfahrung, dissozialen Verhaltensweisen gehen häufig Beziehungen ein, die schon nach kurzer Zeit wegen Überforderung oder nicht erlerntem Sozialverhalten scheitern. Im geschützten Rahmen diese Wohngruppe sind Fehler erlaubt und die Zeit vorhanden daran mit Assistenz der Fachkräfte zu arbeiten. Ein wichtiger Schritt im späteren ambulanten Wohnen hin zur Selbständigkeit und Familienleben.

In einer weiteren Wohngruppe leben „Die jungen Wilden“, geistig behinderte junge Erwachsene mit hohem sozialen Integrationsbedarf und herausforderndem Verhalten in enger Abstimmung mit dem Kinder- und Jugendwohnen im Förderzentrum und/oder junge Erwachsene mit Autismus – in enger Abstimmung mit der auf dem Gelände befindlichen Autismus-Ambulanz. Ebenso stehen Plätze für junge Menschen  bereit, die einfach zur Entwicklung ihrer persönlichen Reife noch eine gewisse positive Zeit benötigen um sich weiterzuentwickeln.  Sie gelten oft als „Systemsprenger“ und sind häufig von einer Ausgliederung oder Suspendierung aus der WfbM betroffen. Neben der Entwicklung eines Sicherheitsgefühls und der persönlichen Weiterentwicklung des einzelnen Nutzers/Nutzerin im Wohnen, ist die Eingliederung bzw. Wiedereingliederung dieser Menschen in eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung oder aber auf dem ersten Arbeitsmarkt das erklärte Ziel. Dieser Bereich stellt auch für die Kinder- und Jugendlichen aus dem Kinder- und Jugendwohnen auf dem Gelände ein weiterführendes Angebot zum Leben als Erwachsener dar.